Was ist NeuroAthletik und für wen ist es?

Wir empfangen den ganzen Tag Inputs aus dem Innern unseres Körpers und von unserer Aussenwelt. Inputs von innen sind alle Körperfunktionen, welche unterbewusst ablaufen wie Atmung, Herzschlag, Verdauung usw. Inputs von aussen erreichen uns über unsere Sinnesorgane. Riechen über die Nase, Schmecken im Mund, Hören durch die Ohren, Tasten über die Hände und Füsse und Fühlen über die Haut und Gewebe.

 

Alle diese Inputs werden in unserem Hirn verarbeitet und aufgrund der Verarbeitung generiert das Gehirn eine Konsequenz, einen Output. Beispiel: Ich bewege meine Hand auf eine heisse Herdplatte. Die Thermo-Rezeptoren in meiner Hand senden das Signal «heiss» an mein Gehirn. Das Gehirn verarbeitet diese Information und entscheidet, dass meine Hand verletzt wird, wenn meine Hand dort bleibt und gibt den Befehl an die Muskeln im Arm, sie sollen die Hand dort wegziehen. Der Schutz von uns selbst ist beim Gehirn die oberste Priorität. 


Anderes Beispiel: Unser Körper funktioniert nach dem System «Use it or loose it.» (Brauche es, oder verliere es.) Als Kleinkinder sind wir immer sehr beweglich. Diese Beweglichkeit verlieren die meisten Personen im Laufe der Jahre immer mehr. Dies hat unter anderem mit dem sogenannten «Joint Mapping» zu tun. Im Kopf hat unser Gehirn eine Landkarte von Bewegungen, welche wir ausführen können, ohne dass wir uns gemäss Gehirn verletzen. Alle anderen Bewegungsumfänge, welche nicht regelmässig gebraucht werden, verblassen in dieser Karte im Gehirn immer mehr und diese werden immer mehr zu einer Gefahrenzone. Wenn wir durch gezielte Hirnstimulation diese Bewegungsumfänge wieder vergrössern und uns dort bewegen, zeigen wir dem Gehirn, dass auch dort keine Gefahr lauert und der Muskeltonus, welcher uns «schützen» soll, nachlassen kann und wir so wieder mehr Bewegungsumfang erhalten. Diese gewonnene Bewegungsfreiheit gibt uns mehr Freiheit im Training aber auch im Alltag. Das Verletzungsrisiko sinkt, da wir mehr Bewegungsspielraum haben. Natürlich müssen im Bezug auf Performance die notwenigen Strukturen für mehr Leistung weiter aufgebaut werden.

 

Die Tatsache, dass unser Gehirn uns primär schützen will, zieht sich durch das ganze körperliche System. Wenn ich in einer spezifischen Position nicht klar sehe, kann es sein, dass mein Gehirn mir nicht die volle Leistungsfähigkeit gibt, da ich mich verletzen könnte. Somit auch in dieser Situation muss man die Wahrnehmung verbessern in dieser Position, dass das Gehirn diese Position nicht mehr als «Gefahr für mich» einstuft.

 

Ziel:

Somit geht es im Training mit Gehirnstimulation darum, inputorientiert zu arbeiten, sodass die Informationen, welche zum Gehirn strömen, richtig verarbeitet, resp. die Integration im Gehirn gut funktioniert und der daraus resultierende Output ohne Einschränkungen umgesetzt werden kann. Die Folge daraus ist, dass wir unser volles Potential nutzen können. Sei dies im Alltag, nach einem Schleudertrauma oder einem sonstigen Unfall, nach einer Operation bei der Gewebe entfernt wurde (z.B. durch Krebs) oder um die Perfomance zu verbessern im Sport, unabhängig von der Sportart.

 

Für wen:

Das ist eine häufig gestellet Frage. Die Antwort hier ist sehr simpel: Für alle! Egal ob jung, alt, sportlich, nicht sportlich, verletzt, gesund, eingeschränkt... Jeder kann an sich arbeiten und jeder wird Erfolge erzielen. Da jedes Bedürfnis einer jeden Person sehr individuell ist, wird immer eine persönliche Anamnese gemacht und aufgrund dieser die verschiednen Tools/Drills gewählt, welche dann zur Anwendung kommen. Somit wird auch ein individueller Erfolg erzielt.